Trocken Rocken Mit Dogs & Dolls Trock`n Roll Band / Ramona & Peter - Psychologische Suchtberater/in
Sucht was ist das ?
"Sucht äußert sich meist als Giftsucht (Toxikomanie).
Diese ist immer von Intoxikation (Vergiftung) begleitet.
Demnach ist bei stoffgebundenen Suchtformen immer nach drei Komponenten zu fragen:
Nach der individuellen Grundstörung, die eine Suchtentwicklung einleitete, hier denken wir z. B. an
chronische Schmerzzustände oder an bestimmte Konfliktsituationen.
Nach den psychopathologischen Folgen der Suchtmitteleinnahme, hier denken wir insbesondere an
toxisch bedingte Veränderungen der Kritikfähigkeit oder des Gedächtnisses;
Nach dem Grad der Suchthaltung dem Leben gegenüber, also der Süchtigkeit, die eine psychologische
Eigengesetzlichkeit besitzt und stoffunabhängig ist.
Sucht ist in erster Linie ein psychisches Problem, mit in der Regel bald auftretenden sekundären,
körperlichen und sozialen Folgen. Sucht ist gekennzeichnet durch einen eigengesetzlichen Ablauf und
durch den fortschreitenden Verlust freier Verhandlungsfähigkeit und Kontrolle über das eigene Verhalten.
Sucht liegt dann vor, wenn eine prozeßhafte Abfolge in sich gebundener Handlungen kritisch geprüfte,
sorgfältige und folgerichtig gesteuerte Handlungsabläufe ersetzt. Sucht ist stets Krankheit."
(Klaus Wanke und Karl Ludwig Täschner, Rauschmittel, Stuttgart 1985, S. 13)
"Sucht ist ein unabweichbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen
werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit
und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums"
(K. Wanke , in: Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (Hrsg.).
Süchtiges Verhalten, 1985, S. 20)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Sucht 1957 folgendermaßen definiert: Sucht ist "ein Zustand
periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer
natürlichen oder synthetischen Droge und gekennzeichnet durch 4 Kriterien:
Ein unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels,
eine Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung),
die psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge,
die Schädlichkeit für den einzelnen und/oder die Gesellschaft."
Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden
Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfaßt nicht nur
Cannabisprodukte, Halluzinogene, Stimulantien, Schnüffelstoffe, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Alkohol,
Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z.B.
Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuß- und "Lebens"mittel andererseits nicht mehr
trennscharf voneinander ab.
(s. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Sucht- und Drogenvorbeugung in der Schule,
Baustein 1: Konzeption zur Suchtvorbeugung in der Schule, Soest,. 1988, S. 14)
"Sucht zeigt sich als latente Suchthaltung und als manifestes süchtiges Verhalten. Süchtiges Verhalten mit
Krankheitswert liegt vor, wenn dieses nicht mehr angesichts einer Flucht- oder Unwohlsituation eintritt,
sondern zu einem eigendynamischen, zwanghaften Verhalten wird, das sich selbst organisiert hat und sich
rücksichtslos beständig zu verwirklichen sucht. Suchthaltungen als Folgen von mangelndem
Selbstvertrauen und Minderwertigkeitsgefühlen, von Verantwortungsscheu und Problemangst werden
meist in Kindheit und Jugend erlernt.
Ursachen entstehender Suchthaltungen können darin liegen, daß Heranwachsenden wenig Möglichkeiten
eingeräumt werden, ihre Identität in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt zu entwickeln, weil ihnen von
Eltern, Lehrern und Ausbildern zuviel erspart und abgenommen oder zuviel zugemutet worden ist.
Vorbildwirkungen sowie bewußte und unbewußte Identifikationswünsche von Kindern und Jugendlichen
gegenüber Erwachsenen können außerdem eine große Rolle bei der Entstehung von Suchthaltungen
spielen. Wenn sich die Tendenzen zu Ausweichverhalten und Ersatzhandlungen dauerhaft verfestigen,
kann aus Suchthaltungen manifest süchtiges Verhalten werden – besonders bei außergewöhnlichen
Belastungen und Konflikten wie z.B. Schulversagen, Außenseiterstellung in der Schulklasse,
Jugendarbeitslosigkeit, Bruch mit Freund oder Freundin."
(vergl. Sucht- und Drogenvorbeugung in der Schule, Soest, 1988, S. 18 f)
Entnommen bei: Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren e.V.
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© Copyright Ramona & Peter - Trock`n Roll Band | Letzte Änderung: 21.06.2016